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GECMAGAZIN
"Ein Tausch von Freiheiten"
Liebe ClubMitglieder, seit einem Jahrzehnt lebt unser ClubPartner Daniel Garofoli in Dubai, wo er sehr erfolgreich seine Maklerfirma D G Homes betreibt. Unter keinen Umständen würde er wieder nach Deutschland ziehen...wollen. Im [b]WELT-Interview[/b] erklärt der Auswanderer ausführlich, was die Emirate Europa aktuell voraushaben – und räumt mit einigen Mythen auf. Die klassischen Auswanderungsziele der Deutschen liegen weiterhin in Europa. Doch im vergangenen Jahr sind laut Statistischem Bundesamt auch fast 2000 Deutsche in die Vereinigten Arabischen Emirate ausgewandert, mehr als etwa nach Griechenland. Der gebürtige Karlsruher Daniel Garofoli (40) wagte schon 2012 den Schritt nach Dubai und hat im vergangenen Jahrzehnt einen riesigen Boom miterlebt. Heute hat er als [url=https://www.danielgarofoli.com/][b]Immobilienunternehmer[/b][/url] sein Glück in der wachsenden Metropole gefunden. [i][b]WELT: Herr Garofoli, wenn man in Deutschland über das Auswandern nach Dubai spricht, denken viele erst einmal an dubiose Influencer. Stört Sie das?[/b][/i] Garofoli: Da ist leider was dran und ich finde das schade, denn eigentlich sind die Emirate viel zu interessant für die ganzen fragwürdigen Leute, die da rumspringen. Ich war quasi schon in Dubai, bevor es cool war und dieses Influencer-Image finde ich eher störend als förderlich. Aber letztlich ist das auch nicht meine Baustelle. Ich versuche einfach mein Ding durchzuziehen. [i][b]WELT: Was hat Sie damals bewogen, nach Dubai zu ziehen?[/b][/i] Garofoli: Opportunität. Zum ersten Mal war ich 2007 in Dubai, in den Folgejahren dann berufsbedingt etwa 20-mal. Damals habe ich mein Geld als DJ verdient und nebenbei Wirtschaft studiert. Bei meinen Besuchen in Dubai erlebte ich einen anderen Wirtschaftsraum, als ich ihn aus Europa kannte. Eine Wirtschaft, die sich gerade entwickelte, mit schnellem Wachstum. Mit der Zeit reifte dann der Gedanke, ein Teil davon sein zu wollen. [i][b]WELT: Zugleich war in Dubai damals ja noch vieles deutlich strenger als heute.[/b][/i] Garofoli: Total. In den letzten elf Jahren hat sich unglaublich viel verändert. Dubai ist sehr, sehr westlich und liberal geworden – das musste es aber mit seinen Wachstumszielen auch. Wer internationale Fachkräfte anziehen will, kann nicht an zu vielen alten Traditionen festhalten. Zugleich war es in den Emiraten auch nie so streng, wie manche Menschen in Deutschland das glauben. Etwa, dass einem die Hand abgeschlagen werde, wenn man klaut oder dass Frauen nicht Auto fahren dürften oder sich alle verhüllen müssen – das war vielleicht in Saudi-Arabien so, aber nicht in Dubai. Auch die Todesstrafe wurde schon damals nur noch bei Mördern vollstreckt und seit 2017 gar nicht mehr. [i][b]WELT: Wenn man Dubai besucht, erscheint die Stadt als intakte Mischung aus Islam, westlichen Freiheiten, einer multikulturellen Gesellschaft und einer Monarchie ohne Wahlen. Wie funktioniert so ein Konstrukt?[/b][/i] Garofoli: Der Herrscher von Dubai – welches ja eines der sieben Emirate des Landes ist – [url=https://www.amazon.de/Story-Mohammed-bin-Rashid-Maktoum/dp/1785965034][b]sagt[/b][/url], er habe viel aus der Geschichte anderer arabischer Staaten gelernt. Da wurden absolutistische Herrscher meist dann gestürzt, wenn sie selbst ein korruptes Leben in Saus und Braus geführt haben, während die Bevölkerung verarmt ist und am Ende nur die Repression blieb. Damit das in den Emiraten nicht passiert, gibt es eine Art Gesellschaftsvertrag zwischen den Einwohnern und den Herrschern: Die Bevölkerung stellt das System nicht infrage und fordert keine Wahlen, dafür hört sich die Regierung aber alle Wünsche an, setzt laufend Modernisierungen um und macht einfach effiziente Regierungsarbeit. [i][b]WELT: Wie steht es um die Rechtssicherheit in Dubai?[/b][/i] Garofoli: Manche Dinge sind tatsächlich viel fortgeschrittener als in Deutschland. Wenn man zum Beispiel einen kleinen Auffahrunfall hat, dann kommt in Deutschland erstmal die Polizei, nimmt das ewig auf, es wird rumdiskutiert und so weiter. In Dubai gibt es die Police App, die hat jeder auf dem Handy. Man dokumentiert darin den Schaden, zehn Minuten später kann man weiterfahren und alles wird fair gelöst. Natürlich sind die Emirate nicht Europa, manche Dinge laufen hier anders, aber es ist auch keine Bananenrepublik. [i][b]WELT: Aber auch keine klassische Demokratie.[/b][/i] Garofoli: Wenn man als Deutscher nach Dubai zieht, vollzieht man sozusagen einen Tausch von Freiheiten. Das muss einem klar sein. Wir leben hier in einer absolutistischen Monarchie. Hier kann ich natürlich nicht demonstrieren gehen, auch nicht wählen gehen. Ich kann mich hier nicht auf die Straße stellen und den Scheich beleidigen. Aber mir persönlich ist das auch nicht wichtig. Dafür ist es hier extrem sicher, es gibt kaum Kriminalität und die Regierung hat einen [b][url=http://dubai2040.ae/en/]klaren, langfristigen Wachstumsplan bis zum Jahr 2040[/url][/b]. Ich kann so viel Geld verdienen, wie ich möchte, ohne dass das Finanzamt direkt einen Haufen Belege und Geld von mir einfordert. Ich kann problemlos ein Unternehmen gründen und schnell wachsen, weil ich kaum Steuern bezahlen muss. Dafür muss man hier alles privat finanzieren: Versicherungen, Schulen, Kinderbetreuung. Das ist für mich persönlich insgesamt der bessere Deal, aber das gilt natürlich nicht für jeden. Wer jetzt zum Beispiel fünf Kinder hat, der muss im Jahr schonmal 100.000 Euro für Kitas oder Schulen bezahlen. Aber das weiß man auch vorher. [i][b]WELT: Haben Sie den Eindruck, dass Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate in Deutschland einen schlechten Ruf haben?[/b][/i] Garofoli: Ja, auch viel schlechter als anderswo in Europa. Aber das ist typisch für Deutschland. Es wurde ja schon immer viel gemeckert und das Haar in der Suppe gesucht, aber in den letzten Jahren ist Deutschland besonders wehleidig und moralisch geworden. Ein häufiger Kritikpunkt an der Golfregion ist ja das Thema Nachhaltigkeit. Da denke ich mir: Wie sehr haben sich denn BASF, Mercedes und Porsche in den letzten 70 Jahren, in denen Deutschland sein Wirtschaftswachstum hatte, um Nachhaltigkeit gekümmert? Der ganze Wohlstand in Deutschland hat jahrzehntelang auf Umweltzerstörung beruht. Und jetzt wird hochtrabend mit dem Finger auf andere Staaten gezeigt, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden. Abgesehen davon gibt es hier in Dubai aber auch einen klaren Plan, bis 2050 die gesamte Energie aus Erneuerbaren zu beziehen. Vor den Toren der Stadt entsteht gerade [b][url=https://www.mbrsic.ae/en/about/mohammed-bin-rashid-al-maktoum-solar-park/]der größte Solarpark der Welt[/url][/b], [b][url=https://www.welt.de/wirtschaft/article241729869/Energiekrise-Habeck-nimmt-erste-Wasserstoff-Lieferung-aus-den-Emiraten-in-Empfang.html]die Emirate liefern Deutschland grünen Wasserstoff[/url][/b] – und [url=https://www.enec.gov.ae/barakah-plant/][b]neue Atomkraftwerke[/b][/url] gibt es hier übrigens auch. [i][b]WELT: Dennoch wird es ja in Dubai mittelfristig eher noch wärmer als kühler werden. Aktuell hat es im Sommer schon monatelang 40 Grad. Wie gehen Sie damit um?[/b][/i] Garofoli: Wenn man im Sommer in der Mittagszeit rausgeht, wird es in der Sonne schon schnell unerträglich, zweifelsohne. Man hat seine zehn Wochen im Jahr, die zu heiß sind. In Deutschland hat man dafür im Winter drei Monate, wo man sich nur wenig im Freien aufhält und zuhause die Heizung pumpt. Generell war die Stadt schon immer auf die Hitze eingestellt, hier ist ja Wüste – so gesehen macht es da auch keinen großen Unterschied mehr, ob es 40 oder 50 Grad hat. Hier ist alles klimatisiert, anders als in Deutschland, was ich mittlerweile echt befremdlich finde, dass man sich da überhaupt nicht anpasst an die Hitze. Bei der Stadtplanung wird in Dubai jetzt auch sehr darauf geachtet, kühlende, grüne Oasen zu schaffen, zum Beispiel auf dem ehemaligen Expo-Gelände, wo jetzt ein [b][url=https://www.expocitydubai.com/en/expo-living/expo-valley/]riesiges Wohngebiet[/url][/b] entsteht. Mit Bepflanzung kann so ein Areal schon mal um drei bis vier Grad gekühlt werden. [i][b]WELT: Ein häufiger Kritikpunkt ist auch, dass Dubai eine künstliche geschaffene Stadt sei.[/b][/i] Garofoli: Das ist es tatsächlich, aber das waren ja alle Städte irgendwann in der Geschichte einmal, ob Athen, Rom oder London. Ich finde, alles hat seine Daseinsberechtigung. [i][b]WELT: Wie waren denn die ersten Jahre in Dubai für Sie?[/b][/i] Garofoli: Ich habe klein angefangen und mich stetig hochgearbeitet. Ein Freund riet mir, es als Immobilienmakler zu versuchen. Ich hatte das noch nie gemacht, aber die Einstiegshürde in der Branche war relativ gering. Die meisten Firmen stellten aber dennoch nur Leute mit Vorerfahrung ein. Die sammelte ich dann bei einer kleinen Firma, wo sonst nur Pakistaner arbeiteten und mittags alle zusammen aus einer großen Schale Chicken Biryani aßen. Gewohnt habe ich mit meiner Frau in einer 7er-WG mit mehreren Engländern. Nach einem halben Jahr wurde ich dann schon von einer größeren Immobilienfirma abgeworben und blieb da sieben Jahre, bis ich 2020 den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen bin und mich seitdem auf Investoren aus dem deutschsprachigen Raum konzentriere. Heute hat meine Firma über 20 Mitarbeiter, meine Frau und ich leben seit ein paar Jahren im Burj Khalifa und haben in diesem Jahr eine wundervolle, kleine Tochter bekommen. [i][b]WELT: Hatten Sie zwischendurch auch mal Zweifel, ob das mit Dubai der richtige Schritt war?[/b][/i] Garofoli: Natürlich, vor allem am Anfang. Zweifel an der Region, am Weggehen von Familie und Freunden – die dachten auch, ich werde schon irgendwann wieder zurückkommen. Aber Jahr für Jahr wurden die Zweifel weniger und in allem, was ich heute erreicht habe, stecken zehn Jahre Geduld. [i][b]WELT: Wie schnell haben Sie denn in Dubai Anschluss gefunden?[/b][/i] Garofoli: Über die Arbeit und das Business lernt man schon gute Leute kennen. Angenehm finde ich, dass es in Dubai weniger Missgunst gibt – hier bauen sich die Leute eher gegenseitig auf als in Deutschland, unterstützen sich, weil sie eben auch wissen, dass sich mit jedem erfolgreichen Kontakt für einen selbst auch neue Möglichkeiten ergeben. Und man erweitert hier ständig seinen Horizont. Wenn ich auf einem Geburtstag mit 20 Leuten eingeladen bin, sind da locker mal 18 verschiedene Nationalitäten dabei. Das ist super interessant. [i][b]WELT: Haben sich denn auch nachhaltige Freundschaften ergeben über die Jahre? Gab es auch mal einsame Zeiten?[/b][/i] Garofoli: Also einen wirklichen Freundeskreis habe ich hier nicht aufgebaut. Ich habe eher meine alten Freunde in Deutschland behalten. Aber das ist sicher auch eine Altersfrage, Freundeskreise entwickeln sich ja generell eher im jungen Alter. In Dubai habe ich auf jeden Fall Menschen getroffen, die ich sehr mag, allerdings bewegt sich das eher auf der professionellen Ebene. Persönliche Probleme mache ich hier eher mit mir selbst aus, versuche, sie schnell zu überkommen und daran zu wachsen. [i][b]WELT: Was war anfangs der größte Kulturschock vor Ort?[/b][/i] Garofoli: Das Autofahren. Vor allem damals fuhren da viele echt wie die Verrückten. Dann wird hier natürlich viel weniger Alkohol konsumiert, aber das vermisse ich persönlich überhaupt nicht. Man bekommt mittlerweile zwar alles ohne Probleme in Supermärkten und in Bars, aber dieses hemmungslose Trinken in Deutschland fand ich sowieso immer abstoßend. Ansonsten: Geschäftsgepflogenheiten. Da kamen Leute dann gerne mal drei Stunden später zu einem Meeting und haben sich nicht mal entschuldigt, weil es für sie das normalste der Welt war. Damit hat man als Deutscher am Anfang Probleme. Aber insgesamt sind die Leute hier auch einfach entspannter, es gibt auch noch eine Handshake-Mentalität – ein Wort zählt da noch was. In meinen ersten Jahren als Makler, wenn ich mal eine Wohnung von einem Saudi an einen Kuwaiter verkauft habe, galt der Handschlag-Deal mitunter eher als der Vertragsdeal. Aber mittlerweile hat sich das auch alles professionalisiert. [i][b]WELT: Wie unterscheidet sich die Mentalität in Dubai sonst noch?[/b][/i] Garofoli: Generell sind die Leute hier viel ambitionierter als in Deutschland, kommen buchstäblich aus jedem Land der Welt hierher, um etwas zu erreichen, während Deutschland als Gesellschaft meines Erachtens sehr satt geworden ist. Hier betrachtet man die Zukunft viel positiver, viel mehr als Chance, während die Leute in Deutschland mehrheitlich Angst davor haben und primär das Negative sehen. Die Emirate sind ganz klar eine Leistungsgesellschaft. Wenn du hier nichts zum Wirtschaftswachstum beiträgst, hast du hier nichts verloren. Und das trennt ein bisschen die Spreu vom Weizen. Man muss sich den Platz in dieser Gesellschaft verdienen. Deswegen ist Dubai eine Stadt von Hochperformern und Menschen die noch was erreichen wollen. [i][b]WELT: Könnte man sagen: Das Modell Dubai orientiert sich am Tempo der Stärksten, wobei die Schwächsten aber auch mal auf der Strecke bleiben?[/b][/i] Garofoli: Ganz genau. Dadurch gehen die Dinge hier aber auch extrem schnell voran. In Deutschland dagegen versucht man, alle mitzunehmen, niemanden zurückzulassen, dafür dauert aber auch alles ewig. [i][b]WELT: Sie müssen alle zwei Jahre, wenn Sie Ihr Visum erneuern, einen Gesundheitstest bestehen, wenn Sie in Dubai bleiben wollen. Haben Sie da manchmal Angst, dass plötzlich alles vorbei sein kann?[/b][/i] Garofoli: Nein, das mit dem Test klingt schlimmer als es ist. Man darf halt keine Krankheiten wie Tuberkulose, eine aktive Hepatitis oder Aids ins Land einführen, einfach um zu verhindern, dass sie sich in der Stadt ausbreiten. Wer jetzt beispielsweise Krebs hat, wird hier nicht rausgeschmissen. Aber bei den anderen genannten Krankheiten müsste man zunächst zurück in sein Heimatland und sich dort behandeln lassen. [i][b]WELT: Wie ist es denn anderen Auswanderern ergangen, die Sie in Dubai über die Jahre kennengelernt haben?[/b][/i] Garofoli: Dubai wieder verlassen haben eigentlich nur die, die zu früh über ihre Verhältnisse gelebt haben. In Dubai gibt man Geld oft schneller aus, als man es verdienen kann. Man findet auch im Nachtleben schnell bei den falschen Leuten Anschluss, die einem aber nicht gut tun, da muss man aufpassen. Aber all jene, denen der Leistungsgedanke bewusst war, die Jahr für Jahr hier Gas gegeben haben, sind auch stetig aufgestiegen. [i][b]WELT: Das klingt wie der altbekannte „American Dream“.[/b][/i] Garofoli: Absolut! Wir hatten zum Beispiel früher einen indischen Putzmann in unserer WG, der hat sich in den Folgejahren hochgearbeitet, war erst Koch und leitet heute ein Restaurant. Das ist eine typische Dubai Story. So Geschichten gibt es hier viele. Einer meiner leitenden Mitarbeiter ist ein Inder ohne Schulbildung. Der hat mit neun Jahren in Delhi angefangen als Teeverkäufer zu arbeiten, heute ist er Mitte 30, verdient bei mir 5000 Euro im Monat und hat sich hier eine Wohnung gekauft. Und bei mir ist es so: Ich habe nichts geerbt, mein Vater war italienischer Gastarbeiter in Deutschland, meine Mutter Putzfrau – in Deutschland hätte ich mir nicht so schnell diesen Wohlstand erarbeiten können wie hier. [i][b]WELT: Dubai ist generell eine sehr junge Gesellschaft, während Deutschland demographisch immer älter wird. Würden Sie einem Rentner denn empfehlen, nach Dubai auszuwandern?[/b][/i] Garofoli: Einem reichen Rentner auf jeden Fall. Man kann in Dubai einen hervorragenden Lebensabend verbringen, mit sehr guter gesundheitlicher Versorgung – wenn man denn die entsprechenden finanziellen Voraussetzungen mitbringt. [i][b]WELT: Und einem Homosexuellen?[/b][/i] Garofoli: Explizit ja! Das ist ja auch ein häufiger Kritikpunkt aus Europa, aber auch in diesem Punkt hat sich hier viel entwickelt. Seit 2015 ist in den Emiraten [b][url=https://www.state.gov/reports/2022-country-reports-on-human-rights-practices/united-arab-emirates/]niemand mehr wegen Homosexualität juristisch verurteilt worden[/url][/b]. Ein guter Bekannter von mir ist Australier, verheiratet mit einem Syrer, beide leben seit Jahren hier und sagen, sie fühlen sich hier wohler als in Australien. Letztlich ist es so: In Dubai gibt es die Regel, dass „Public Displays of Affection“ zu vermeiden sind, man sich also in der Öffentlichkeit mit körperlicher Zuneigung zurückhalten soll – und das gilt für alle, egal ob hetero- oder homosexuell. Händchen halten ist völlig okay, ich kann meiner Frau auch mal einen Kuss geben, aber wildes Rumknutschen oder an den Hintern fassen eher nicht. Man hat sich einfach zu benehmen – das ist etwa in Italien in Kirchen aber auch nicht anders. [i][b]WELT: Dubai gilt als einer der indirekten Profiteure des Ukraine-Krieges, da sehr viel russisches Kapital in die Region geflossen ist. Wie nehmen Sie das wahr?[/b][/i] Garofoli: Man darf nicht vergessen, dass die ganzen reichen Oligarchen vorher in London waren und dort die Immobilienpreise in die Höhe trieben. So entstand ja der Name „Londongrad“. Da wurden 25 Jahre lang die ganzen High Streets und teuren Villen aufgekauft und es hat keinen gestört. Wegen der Sanktionen suchen sie sich jetzt Alternativen, Dubai ist da eine – viele gehen aber auch in die Türkei, etwa nach Bodrum oder Alanya, die ganze Südküste geht da durch die Decke. Aber ja, seit Anfang 2022 haben die Preise hier dadurch ganz schön angezogen. Allerdings sind seitdem auch nicht nur reiche Russen hierhergekommen, sondern auch viele Ukrainer. [i][b]WELT: Wie sehen Sie die Zukunft in Dubai?[/b][/i] Garofoli: Extrem positiv, wie auch in der ganzen Golfregion. Hier folgt jetzt die Wachstumsphase, die Deutschland in den 1960er Jahren hatte. In Saudi-Arabien entsteht ja gerade auch extrem viel, hier tickt der Puls der nächsten Jahre. In Deutschland kriegen gerade alle Panik, weil die Zinsen plötzlich steigen – da frage ich mich: Wie nachhaltig ist ein Markt, wenn er keine drei bis vier Prozent Zinsen aushält? Ich bin fest davon überzeugt, dass die Vereinigten Arabischen Emirate aus dem nächsten Jahrzehnt global gesehen als Gewinner herausgehen. Bei Europa wäre ich mir da nicht so sicher. [i][b]WELT: Dafür kommt aus Europa oft der Vorwurf, dass dieses Wachstum auch auf der Ausbeutung von Gastarbeitern beruhe.[/b][/i] Garofoli: Da wird wieder viel durcheinander geworfen, Dubai mit [b][url=https://www.welt.de/sport/article241078725/Fussball-WM-in-Katar-Fuer-die-Familien-der-Toten-bricht-die-Welt-zusammen.html]Katar[/url][/b] in einen Hut geworfen. Es gibt auch in Dubai schwarze Schafe, aber diese Vorfälle sind absolut nicht die Regel. Auf Baustellen, die wir betreuen, werden die Leute jedenfalls fair bezahlt, kriegen Essen und Trinken gestellt, haben einen Tag in der Woche frei, einen Monat Urlaub im Jahr. Das haben sie in ihrer Heimat, etwa in Indien oder Bangladesch, nicht unbedingt, deswegen kommen sie ja in die Emirate. Da fehlt den Europäern mal wieder der Blick für den Rest der Welt und die Vorstellung davon, wie Lebensbedingungen beispielsweise in Asien sind und warum die Golfregion so viele Menschen von dort anzieht, die das hier als Aufstiegschance sehen. Und abgesehen davon: Mein Vater kam in den 1970er Jahren auch als Bauarbeiter aus Italien nach Deutschland, hat die ersten zwei Jahren mit seinen sechs Brüdern in einem Bauwagen gelebt und zum deutschen Wachstum beigetragen. [i][b]WELT: Zum Abschluss noch ein Gedankenspiel: Angenommen Sie würden Ihr Visum in den Emiraten verlieren und müssten zurück nach Europa. Wo würden Sie hinziehen?[/b][/i] Garofoli: Ich würde sagen: Schweiz. [i][b]WELT: Nicht zurück nach Deutschland?[/b][/i] Garofoli: Auf gar keinen Fall. Komm ich einfach nicht mehr klar drauf. Ich fühle mich zwar noch mit Karlsruhe heimatverbunden, mit meinen alten Freunden, aber die Geschwindigkeit die ich hier in Dubai erlebe, die Denkweise, der Blick in die Zukunft – davon ist Deutschland einfach meilenweit entfernt. [u]Über unseren ClubPartner:[/u] Daniel Garofoli mit seiner Firma D G Homes ist der bekannteste deutschsprachige Immobilienmakler in Dubai. Seine besondere Expertise liegt in der Vermittlung von Immobilien für Investoren aus der DACH-Region. Im Jahr 2021 erweiterte Daniel sein Unternehmen und gründete D G Homes und DGMA Legal Consultancy um eine „all-inclusive“ Betreuung und Unterstützung für Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz anzubieten. Sie erreichen unseren ClubPartner telefonisch unter [b]+971 457 8099[/b], per [url=mailto:social@danielgarofoli.com][b]E-Mail[/b][/url], oder besuchen Sie die [url=https://danielgarofoli.com][b]Homepage[/b][/url]. Sie haben noch keine [url=http://www.german-emirates-club.com/Magazine/37/1950][b]ClubMitgliedskarte[/b][/url] oder Fragen zur Partnerschaft mit diesem ClubPartner, oder benötigen Sie weitere Empfehlungen im Bereich Immobilien? Über unsere [url=http://www.german-emirates-club.com/hotline][b]Exklusive Mitglieder Hotline[/b][/url] erreichen Sie uns unkompliziert telefonisch (werktags von 9 bis 18 Uhr) und per Whatsapp: 056 20 500 66.
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